Gemeinsam mit einer Gruppe entwickle ich ein eigenes Theaterstück – von der Idee bis zur Aufführung. Häufig bringe ich dabei als Ausgangspunkt ein Thema, ein Stück oder eine Fragestellung mit. Manchmal starte ich mit einer Gruppe jedoch auch ganz ins Blaue und schaue, was die Teilnehmer*innen interessiert und wo es gemeinsam hingehen soll.
Ausgangspunkt für eine inhaltliche Auseinandersetzung sind die Interessen der Teilnehmer*innen. Experimentelle, performative und interdisziplinäre Ansätze bilden die Basis für die Darstellungsformen.
Die Interessen und Stärken der Teilnehmer*innen herauszufiltern, theatrale Übersetzungen dafür zu finden sowie schließlich eine spannende Gesamtform zu generieren, ist die Herausforderung. Dabei interessieren mich vor allem Darstellungsformen, die von einem experimentellen, performativen und interdisziplinären Ansatz ausgehen (so z.B. in „Weil, wenn jemand da ist.“, Materialtheater zum Thema Annäherung; „Scampis fischen“, Experimente mit verschiedenen medialen Reflexionsformen auf der Bühne); „Bäng.Busch.Bäng“, ein absurder Western in einer Raumbühne). Ich suche immer nach spielerischen Vorgängen, nach Aktionen, nach Körperlichkeit, nach Rhythmus, nach Kontrasten, nach starken Bildern, nach Atmosphären und nach Authentizität. Denn dass Laiendarsteller*innen auf der Bühne authentisch wirken – ohne sich selbst zu spielen – ist meiner Meinung nach die Stärke und ständige Herausforderung theaterpädagogischer Arbeit.
Theater ist immer ein Prozess: Sich auf den Prozess einer Stückentwicklung einzulassen bedeutet Mut.
Theaterarbeit ist ein Prozess – vor allem bei einer Stückentwicklung kann es sein, dass erst kurz vor der Premiere alles steht oder noch einmal alles umgeworfen und neu gemacht wird. Hinzu kommt, dass Stückentwicklungen stark durch die Persönlichkeiten der Teilnehmer*innen geprägt werden. Jede*r Teilnehmer*in sollte also grundsätzlich die Offenheit mitbringen, sich mit seinen Themen und Ansichten einzubringen. Sich auf eine solche Offenheit, Suche, Brüchigkeit, Flexibilität, ein Neu- und Umdenken einzulassen, bedeutet Mut, von dem wir heute, meiner Meinung nach, viel zu wenig haben. Doch wenn wir uns dann einmal einlassen, werden wir mit einem unglaublichen Reichtum an Erfahrungen belohnt, den uns niemand mehr nehmen kann.
Stückentwicklungen können mit unterschiedlichsten Zielgruppen und Institutionen entstehen und benötigen keinen „klassischen“ Theaterraum.
Ob Theater-AG in der Schule, Freizeitgruppe im soziokulturellen Zentrum oder Bewohner*innen einer Seniorenresidenz – ich bin mit vielen Altersgruppen und Institutionsformen vertraut. Aus der Erfahrung heraus bieten sich Stückentwicklungen in der Regel für eine Altersgruppe ab 8 Jahren an. Bedingung für eine produktive Arbeit ist ein geschlossener Probenraum. Wobei ich an dieser Stelle anmerken möchte, dass die Aufführung nicht immer in einem „klassischen“ Theaterraum stattfinden muss. Mich interessieren unkonventionelle Räume und ungewöhnliche Orte – sei es Orte im öffentlichen Raum, eine Sporthalle oder eine Bar. Im Prozess wird der Ort mit seinen speziellen Bedingungen von Anfang an mitgedacht und zum Mitspieler des Stückes.
Hier finden Sie eine Übersicht bisheriger Stücke von mir.